Donnerstag, 14. Februar 2008

Neu seit Juli 2003:
Thomas Behm, Kurt Schall,
Gerhard Grabner:

SPORTKLETTERN
Österreich Ost

Band 1 „Long Climbs“ –
alpine Sportkletterrouten
Schwierigkeitsniveau ab 6/6+

Das hochkarätige Autoren-Team stellt in diesem Band 1 über 200 “Long Climbs”, also Sportkletterrouten ab drei Seillängen vor. (ab dem Schwierigkeitsgrad 6/6+).

Die Präsentation erfolgt dabei erstmalig mit vierfärbigen Topos, welche “alle Stückerln spielen”, wie Absicherungs- und Felsbewertung, Routen- und Seillängen-Charakter, Stellenbewertung, Rp-Bewertung, Schnellüberblick, Materialinfo, BH-Einzeichnung, Wandexposition, usw.

Dazu genaue Infos über Zu-/Abstieg, Charakter, Wandhöhe, Kletterzeit, erforderliches Material, EB, Übersichten, usw., sowie hervorragende, durchgehend farbige Fotos von jeder Route.

Gebiete:
Hohe Wand,
Rax/Schneeberg,
Wachau, “Burg”,
Adlitzgräben,
Grazer Bergland,
Hochschwab,
Gesäuse,
Totes Gebirge, Dachsteingebirge,
Gosaukamm,
Salzkammergut.

 

Textprobe aus "Sportklettern Österreich Ost", Schall-Verlag Wien (1. Aufl. Juli 2003)

„Morgenstern“, Grazer Bergland, Burgstall

Unwahrscheinlich griffige, steile und begeisternde Kletterei! Wahrscheinlich die schönste am Burgstall!
Mit HSA und Bühler-BH gut abgesichert. Nicht von der 1.Seill. abschrecken lassen - sieht komisch und grasig aus - der Eindruck täuscht (Henkeln & Löcher!). Die 2.Seill. ist ziemlich anhaltend (Ausdauer!).
Ein kleines Runout zum Stand fordert nochmals die Unterarme!

Schwierigkeit/Wandhöhe: 7+ (eine Stelle in der 2.Seill.; rp 7+/8-),
ansonsten ziemlich konstant zw. 7- und 7; 90 Hm.
1.Beg.: H.Rust, G.Grabner, 01.05.2002.

Material: 50m-Einfachseil, 12 Expr.; keine KK notwendig.

Anreise: Von Bruck a.d.Mur (N) bzw. von Graz (S) auf der S35 bis zur Abzweigung Mixnitz/Bärenschützklamm und Richtung “Bärenschützklamm” in den Ort Mixnitz. Weiter talein, vorbei am Ghf. “Fuchswirt” bis zum Ende der Fahrmöglichkeit beim Parkplatz Bärenschützklamm

Zustieg: Auf dem breiten und bequemen, markierten Wanderweg in Richtung Bärenschützklamm weiter taleinwärts bis zur 3. Bachbrücke (ca. 15 Min.; schmale Holzbrücke). Kurz vor der Brücke zweigt links ein Weg ab (anfangs tw. abgerutscht), den man etwa 20 Min. (immer entlang des Bachbettes) verfolgt. Man erreicht nun eine querende Forststraße. Diese überqueren und gegenüber den Steigspuren steil bergauf folgend in wenigen Min. unter die steilen Wände (links ein markanter, frei stehender Felsturm), welche man im Bereich “Steile Minna” erreicht; 40-45 Min.
Übersicht: Einstieg knapp links der “Steilen Minna”, links des großen, knapp an der Wand befindlichen Baumes. Den Bühler-BH gerade folgend unter die überhängende Wand, kurze Querung nach links und gerade weiter zum 1.Stand (zuletzt die “Steile Minna” kreuzend). Abseilen über die Route (bis 25m; AS-Ring etwa 5m schräg rechts unterhalb des Ausstiegs).

Abstieg: Abseilen über die Route “Morgenstern” oder hinten herum nach rechts absteigen.
Stützpunkte: Ghf. “Fuchswirt” in Mixnitz; Jausenstation beim Parkplatz Bärenschützklamm.

Grazer Bergland

Als “Grazer Bergland” wird die schöne Hügellandschaft nördlich von Graz bezeichnet, welche, ähnlich dem “Wienerwald” der Wiener, zum Naherholungsgebiet der Grazer zählt.
In Höhe der Ortschaften Mixnitz und Rötelstein befindet sich das Kernstück der für Kletterer interessanten Wände und Anstiege. Berühmt ist auch die wunderschöne “Bärenschützklamm”, durch welche an Wochenenden hunderte naturbegeistere Wanderer pilgern.

In den letzten Jahren wurden wieder viele neue, hervorragende Sportkletterrouten eröffnet bzw. viele der älteren Anstiege saniert. Die Kombination einer wunderschönen Wald- und Felslandschaft mit herrlichen, gut abgesicherten Kletterrouten in festem Kalkgestein, lassen “Neulinge” sehr schnell zu Fans werden.
Einer der ersten und bedeutendsten Erschließer des Grazer Berglandes war Altmeister Franz Horich, der viele der heute bereits klassischen Genusskletterrouten in mühevoller Arbeit “erschuf”. Die neueren Routen der letzten Jahre gehen vor allem auf das Konto des unermüdlichen “Hausmeisters” Gerhard Grabner (welcher auch einen sehr guten und liebevollen „Kletterführer Grazer Bergland“ verfasst hat, von welchem allerdings nur mehr schwer Restexemplare erhältlich sind) sowie Max Ostermayer. Tom Richter, Hans Rust, Peter Schwald, Gottfried Rosenberger, Robert Prattes und Freunde.

Die "Rote Wand" ist dabei das zentrale und auch beliebteste Klettergebiet des Grazer Berglandes und erstreckt sich als etwa 3 km langer Bergkamm von der Tyrnauer Alm (O) zum Buchebensattel (W). Einige der schönsten Routen des Grazer Berglandes findet man hier, obwohl manche Felspartien sehr vegetationsreich sind. Die meisten Platten- und Wandfluchten der "Roten Wand" weisen herrlichen Plattenkalk auf. In den letzten Jahren wurden die vielen Genuss-Klassiker vor allem durch neue Sportkletteranstiege wie „Hühnerbrust“ (7+), „Rupertina“ (7-), „Timbuktu“ (7+), „Stehaufmandl“ (8-), „Kunststücke“ (7+) und „Via Veterano“ (7-), alles durchwegs bestens abgesicherte Routen, bereichert. „Synewel“ (8-/8) ist nach wie vor die anspruchvollste der längeren Anstiege, „Graue Maus“ (7), „Weg der alten Männer“ (7-), „A’la carte“(7) und „Euphoria“ (eine Stelle 7-/7) sind bereits Klassiker der etwas strengeren Richtung. Ganz neu (und auch noch ein bisschen erdig) ist die Route „Elk Meadows“ (7) im zentralen Teil der Roten Wand, welche im neuen Sportkletterführer erstmals vorgestellt wird.

Am Ratengrat begeistern „Mikado“ (8-/8) sportklettermäßig und „Amtsschimmel“ (6+) genussklettermäßig Jung und Alt. Der „Kinderfuss“ (7+/8-) am Rötelstein SO-Sporn lies schon so manchen griffverwöhnten Aspiranten ins Schwitzen kommen, was jedoch in „Morgenstern“ (7+/8-; sehr steil, aber herrlich griffig) am Burgstall, eine der neuesten Routen, wieder gutgemacht wird. Im Brunntal gibts von den längeren Routen auch was Neues, diese befinden sich aber alle in einem „grundbesitzgefährdenden- und jägerfeindlichen“ Gebiet.



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