Donnerstag, 14. Februar 2008

Andi Fischbacher, Kurt Schall, Klaus Hoi, Ewald Lidl

Kletterarena Dachstein Süd

Ein Auswahlführer für
Klettersteige, Genußklettern, Sportklettern, Klettergärten, alpine Klassiker

Torstein, Windlucke, Mitterspitz, Hoher Dachstein, Dachstein-warte, Dirndln, Hunerkogel, Koppenkarstein, Austria-schartenkopf, Gamsfeldspitze, Nied. Türlspitz, Scheiblingstein, Hohe Schneebergwand, Niederer Dachstein, Eselstein, Gjaidstein, usw.

Viel hat sich in den letzten Jahren an der Südseite des Dachsteingebirges getan!
Viele Klassiker und alpine Sportkletterrouten wurden perfekt saniert, unzählige neue Plaisirrouten und Klettersteige wurden eröffnet und mehrere neue Klettergärten eingerichtet.

Der neue Führer gibt einen aktuellen und umfassenden Überblick über die einmalige “Kletterarena” der sonnigen Südseite des Dachstein-massivs, wobei sich die Auswahl der Routen vom Torstein (westlich) über den gesamten Hauptkamm bis zum Eselstein (östlich) erstreckt. Dazu noch einige “Randgebiete” mit tw. neuen, hochqualitativen Anstiegen.

Durch die Mitarbeit der besten Gebietskenner, u. a. dem bekannten Gebietserschließer und Bergführer Klaus Hoi, ist es gelungen, sämtliche lohnende Routen (auch viele bisher unveröffentlichte!) zusammenzustellen.
Die Präsentation erfolgt mit neuartigen, tw. drei-dimensionalen und vierfärbigen Topos inkl. Absicherungs- und Felsbewertung, Stand-platzsituation (neu!), Routen- und Seillängen-Charakter, Stellenbewertung, Rp-Bewertung, Materialinfo, Wandexposition, usw.,

Dazu genaue Infos über Zu-/Abstieg, Charakter, Wand-höhe, Kletterzeit,erforderliches Material, EB, Übersichten, usw., sowie hervorragende, durchgehend farbige Wand- und Kletterfotos.

Jede Route wurde von mind. einem der Autoren und Mitarbeiter selbst geklettert und recherchiert um einen hohen Verlässlichkeitsgrad zu erreichen.

280 Seiten,
durchgehend vierfärbig;
viele Fotos und Topos
zu jeder Route
€ 29,80,-,
ISBN 3-900533-36-9

 

Textprobe aus "Kletterarena Dachstein ", Schall-Verlag Wien (1. Aufl. Dez 2005)

Grosser Koppenkarstein, 2865 m, Südostwand
“Irg”-Klettersteig C bis D 400 Hm

Zustieg/Hm: 50-60 Min. / 90 Hm
Abstieg/Hm: 1 Std. / 250 Hm
Kletterzeit: 2 Std.
Exposition: SO,S,O
Steiglänge: 400 Hm
Hm gesamt: 490 Hm

Die neueste Klettersteig-Kreation im Einzugsbereich der Dachstein-Gletscherbahn wird allen Ansprüchen eines modernen, knackigen Klettersteiges gerecht und wurde im Herbst 2004 vom Ramsauer Bergführer Hans Prugger unter Mithilfe von Bergführerkollegen und Bergrettungsleuten angelegt.
Ca. 600 m Stahlseil, 270 Ankerstifte und 80 Trittstifte wurden in mehr als 500 Arbeitsstunden verarbeitet.
Das Erbauerteam hat sich schon des Öfteren bewährt, so z.B. beim mittlerweile bereits weit über unsere Grenzen hinaus bekannten und beliebten “Johann”-Klettersteig zur Dachsteinwarte.
Auch diesmal bewiesen die Erbauer wieder sehr viel Gefühl und Geschick bei der Routenführung des “Irg”, welcher übrigens nach einem der Erstbegeher der Dachstein Südwand, dem Georg (“Irg”) Steiner benannt ist. Die schwierigsten Steigpassagen befinden sich gleich im ersten und steilsten Wandabschnitt, verbunden mit teilweise großer Ausgesetztheit. Ein toller Abschnitt ist die “Himmelskante”, wobei man hier tatsächlich das Gefühl hat, in den Himmel aufzusteigen. Danach gehts etwas gemütlicher dahin, obwohl man sich noch das eine oder andere Mal ordentlich anhalten muss!
Sehr originell auch der sog. “Steinerschritt”, wo ein kurios in einer Scharte verkeilter Klemmblock (wie lange der wohl noch hält?) überschritten wird.
Die Initiative und Finanzierung für den “Irg” ging von der Planai-Hochwurzenbahnen AG aus, welche auch die Dachstein-Südwandbahn betreibt. Man erhofft sich dadurch natürlich einen noch regeren Besucherzustrom bei der Seilbahn - und unserer Meinung nach wird sich diese Hoffnung auch erfüllen, denn es wartet ein äußerst attraktiver, abwechslungsreicher und luftiger neuer Klettersteig auf mutige Ersteiger!
Der “Kopp”, wie der Grosse Koppenkarstein bei Einheimischen und Insidern bezeichnet wird, kann jetzt komplett auf gesicherten Steigen überschritten werden (empfehlenswerte Variante: “Irg” im Aufstieg und “Westgrat” im Abstieg), bzw. für konditionsstarke Vollprofis: Aufstieg über den “Westgrat”, Abstieg “Irg”, weiter über den “Ramsauer-Klettersteig” zur Gruberscharte und zum Guttenberghaus (oder sog. noch den “Jubiläums-Klettersteig” anhängen?). Für jeden Geschmack ist die richtige Variante dabei!

Schwierigkeit: B bis C, einige Passagen C/D und D; vor allem im ersten, sehr steilen Wandaufbau streckenweise sehr ausgesetzt und auch konstant kraftraubend.

Höhenunterschied / Kletterzeit: Bis zum Gipfel 400 Hm, davon 350 Hm gesichert / 2-2,5 Std.

Ausrüstung/Material: Komplettes Klettersteig-Set, Steinschlaghelm; für Ungeübte unbedingt ein Sicherungsseil; im Frühsommer ev. auch Steigeisen für den steilen Abstieg zum oberen Edelgrießgletscher im Verlauf des Zustieges von der Bergstation Hunerkogel.

Ausgangspunkt: Bergstation Hunerkogel der Dachstein-Gletscherbahn, 2687 m (Tel.: 03687-81241; ab 19. Juni täglich von 7.50 bis 17.10 Uhr in Betrieb); oder auch die Talstation (1680 m) bei Aufstieg über Edelgrießkar und Edelgrießhöhe.

Stützpunkt: Restaurant Hunerkogel, 2687 m (Bergstation der Dachstein-Gletscherbahn, keine Nächtigungsmöglichkeit!).

Zustieg: 50-60 Min. / 90 Hm (inkl. Gegensteigungen). Direkt von der Bergstation Hunerkogel der Dachstein-Gletscherbahn über gesicherten Steig östlich zur Hunerscharte absteigen (oder auch in einem Bogen über die Gletscherpiste) und über den oberen Schladminger Gletscher ansteigen zur Bergstation des kleinen Schleppliftes (Austriascharten-Lift) an der Nordseite des Austriaschartenkopfes mit dem markanten Flugsicherungs-Dreieck. Kurz oberhalb des Liftes über eine senkrechte Aluleiter zum Eingang des “Rosmarie-Stollens” und durch den Tunnel zur Südseite.
Dem ausgehauenen, waagrechten Weg (bis in den Frühsommer oft Schneereste) folgen und zum obersten Edelgrießgletscher absteigen (tw. mit Stahlseilen gesichert; Achtung bei hartem Firn bzw. Vereisung! Ev. Steigeisen notwendig!). Die Gletschermulde unterhalb der Südwand des Kleinen Koppenkarsteins überqueren und kurzer Aufstieg zur Kammhöhe unter den westlichen Südabstürzen des Großen Koppenkarsteins (Wegweiser). Von hier den Steigspuren mit der rosaroten Punktmarkierung in östlicher Richtung (im Geröllkar unterhalb der Koppenkarsteinwände) folgen - anfangs bergab, dann ziemlich eben und zuletzt wieder bergauf - unter den rechten (östlichen) Wandbereich des Koppenkarsteins (SO-Wand; nahe dem Einstiegsbereich große Felsblöcke im Geröllkar).

Hinweis: Falls der “Rosmarie-Stollen” geschlossen sein sollte, steigt man links vom Tunneleingang den Sicherungen (Klammern und Stahlseil) folgend an der Nordseite ca. 50 Hm auf zur Austriascharte und gelangt von hier auf einem gesicherten, markierten Steig abwärts zur Vereinigung mit dem Stollenweg beim Abstieg zum Edelgrießgletscher.
Man kann auch von der Talstation über das Edelgrießkar und die Edelgrießhöhe zum Wandfuß des Großen Koppenkarsteins aufsteigen (insges. 790 Hm bis zum Einstieg des “Irg” / 2,5 Std.).

Route/Übersicht: Der Einstieg befindet sich rechts unterhalb eines markanten, steilen und gelben Pfeilers, knapp links einer kleinen Schlucht. Über die kurze Einstiegrampe und in einer links ansteigenden Querung erreicht man den ersten, steilen Wandaufbau. Genauer Steigverlauf siehe Topo und Wandfoto. Nach dem steilsten Abschnitt führt der Steig mehr oder weniger direkt über die nach obenhin immer leichter und flacher werdende SO-Kante zu einem großen Absatz am NO-Grat. Über den mäßig steilen und gestuften NO-Grat (tw. gesichert A/B) erreicht man in ca. 15 Min. den großen Sendemasten nahe der Bundesheeranlage und kurz danach den Gipfel.

Abstieg/Rückweg: 50-60 Min. Vom Gipfel des Großen Koppenkarstein am gesicherten Westgrat-Klettersteig (dzt. B) absteigen. Mit zwei kurzen Gegensteigungen über den Kleinen Koppenkarstein und die Austriascharte zurück auf den Schladminger Gletscher bzw. zur Hunerscharte und auf gesichertem Steig direkt aufwärts zur Bergstation (oder über die Gletscherpiste zur Bergstation).

Hinweis: Im Frühsommer 2005 wird der gesamte Westgrat-Klettersteig zum Kleinen bzw. Großen Koppenkarstein unter Mithilfe des Bundesheeres neu verlegt (großteils direkt am Grat). Nähere Infos dazu in der Talstation der Dachstein-Gletscherbahn.



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