Donnerstag, 14. Februar 2008







 

Salzkammergut Postalm, Gamsleckenwand, 1040 m

Klettersteig Postalmklamm C bis D/E

Schwierigkeit:
Unterer Teil (Klamm) schwierig (B bis C, kurze Stellen C/D), oberer Teil (Gamsleckenwand) sehr bis extrem schwierig (C bis D, Stellen D/E)
Gesamtanforderung: hoch
Bes. Gefahren: Steinschlaggefahr im gesamten Schluchtbereich, tw. Nässe
Beste Jahreszeit: Mai - Oktober

Zeiten / Höhenunterschiede
:
Zustieg: 15 Min. / 5 Hm
Klettersteig: 3-4 Std. / 300 Hm (insges. 450 Hm bis zur Schnitzhofalm); ca. 5 km
Abstieg: 1,5 Std. / bis 450 Hm
Höhenunterschied gesamt: 450 Hm
Zeitaufwand gesamt: 4,5-6 Std.

Exposition
: alle Seiten; großteils SW-SO
Sicherungen: super; Stahlseil, Klammern, Bügel, Trittstifte, Einseilbrücke, Hangelbrücke, Holzsteg-Hängebrücken
Funfaktor: super Gestein: Kalk
Flucht- / Abbruchmögl.: Umgehungsmöglichkeit der „Gamsleckenwand“ links
Orientierung: einfach
Kinder / Jugendliche: ab 14 Jahren
Ausrüstung: Klettersteigset, Helm, mittelfeste Bergschuhe, Sicherungsseil für Jugendliche, wasserfesteKleidung
Errichtung / Betreuung: 2006 / Stefan Gatt, Gemeinde Strobl
Karten: ÖK 95; F&B WK 281
Talort / Info: Strobl, 544 m, TI: 06132-21306; www.salzkammergut.at
Ausgangspunkt: Erste Kehre der Postalm-Mautstraße (Bus-Hst.), 735 m
Stützpunkt: Schnitzhofalm, 1180 m, priv., Jausenstation; www.schnitzhof.at

Charakteristik:
Ein brandneuer Fun- und Abenteuer-Schlucht-Klettersteig der Sonderklasse! Was da Stefan Gatt samt Bergführerkollegen in ca. 14 Arbeitstagen durch die eindrucksvolle Postalmklamm gebaut haben, kann sich sehen lassen!
Schon der eigentliche Steigbeginn bei der „Seufzerbrücke“ (Name!) sorgt für einigen „Nervenkitzel“ - eine wackelige (aber toll gesicherte) 35m-Holzsteg-Hängebrücke muss überquert werden. Danach gehts anfangs noch sehr erdig-rutschig querend dahin (es muss sich erst ein Steigerl austreten; Stand Mai 2006) bis zum nächsten Highlight, der „Hangelbrücke“ (Einseilbrücke mit Hangeltauen - wer will!).
In Folge sehr eindrucksvoll an der steilen Schluchtwand oberhalb des tosenden Baches entlang zum sog. „Gatt-Sprung“, wobei man entweder mit einem kühnen Sprung (nur Profis zu empfehlen!) oder besser kurz hangelnd (unbedingt doppelte Selbstsicherung einhängen!) zur anderen Schluchtseite gelangt. Wer es bis hierher ohne große Probleme geschafft hat, sollte auch dem Rest gewachsen sein. Allerdings ist an der „Waserfallbrücke“ Vorsicht angebracht (zweimaliges Umhängen der Selbstsicherung mitten auf der Hängebrücke erforderlich) und der schwierigste Abschnitt des Klettersteiges, die „Gamsleckenwand“ folgen ja erst!
Alles in allem ein sehr gut gelungener und abwechslungsreicher Fun-Klettersteig mit allerlei „Mutproben“, einer sehr kraftraubenden Ausstiegswand und herrlichen Schlucht- und Landschaft-Einblicken.
Für Anfänger, Kinder und Ängstliche nicht geeignet und wenn, dann nur am Sicherungsseil eines sehr erfahrenen Klettersteiglers od. Bergführers!
Wasserfeste (warme) Kleidung (in der Schlucht kann es trotz hoher Lufttemperatur sehr frisch sein), mittelfeste u. wassertaugliche Berg- oder Klettersteigschuhe sowie ein komplettes Klettersteigset (doppelte Selbstsicherung) unbedingt empfehlenswert!
Eine erste Fluchtmöglichkeit besteht erst kurz vor der sehr schwierigen und extrem ausgesetzten „Gamsleckenwand“ (durchwegs C bis D/E). Sollten sich im unteren Abschnitt bereits ernste Probleme ergeben haben, ist von einem Einstieg in die Schlusswand in jedem Fall abzuraten!

Anreise:
Von St. Gilgen am Wolfgangsee (W) oder von Bad Ischl (O) auf der B158 nach Strobl. Abzweigung in Ri. Postalm (Hinweistafeln) und Auffahrt bis zur Mautstelle der Postalmstraße. Noch etwa 2 km weiter bis zur ersten Kehre der Mautstraße. Von hier führt links (südlich) die „Sulzaustraße“ (Forststr.) talein. Im Bereich vor der Straßenkehre od. vor dem Schranken (bei der unbew. Simonhütte) parken.
Bahn / Bus: Bhf. Bad Ischl, Bus nach Strobl bzw. Bus zur Postalm; www.postalm.at.

Zustieg:
10-15 Min. Entlang der Sulzau-Forststr. (Tafel „Klettersteig“) gemütlich ca. 1 km taleinwärts bis kurz vor die Rußbachbrücke (große Klettersteig-Übersichtstafel).

Routen- / Steigverlauf:
Dem markierten Waldsteiglein rechts folgen, anfangs bergauf, dann querend bis zum Beginn der ersten Stahlseilsicherungen (kl. Anseilplatz - am besten hier alles herrichten). Über gesichertes (A), erdig-schrofiges Gelände errreicht man absteigend die eindrucksvolle „Seufzerbrücke“, den eigentlichen Klettersteigbeginn. Weiterer Routenverlauf siehe Anstiegsskizze.
Vor der „Gamsleckenwand“ - dem Schlüsselstück im oberen Teil des Klettersteiges (nach der Klamm) besteht eine Umgehungsmöglichkeit nach links.
Nach der „Gamsleckenwand“ sind die Hauptschwierigkeiten beendet. Es folgt noch ein bequemes, markiertes Steiglein entlang des Schluchtabbruches (herrliche Aussicht) und ein kurzer Abstieg zur letzten 15m-Seilbrücke („Dschungelbrücke“). Danach bergauf in den Schnitzhofwald und auf flachem, bequemen Weg zur Postalmstraße bzw. weiter zur Schnitzhofalm.

Abstieg:
1,5 Std. Auf der Postalmstraße rechts (nordöstlich) zur Bushaltestelle und weiter der Straße entlang zum markierten Wanderweg, welcher östlich über die Braunalm wieder zurück zum Ausgangspunkt führt (die Postalmstraße wird dabei dreimal überquert).
Anmerkung: Es besteht auch eine Möglichkeit, schon vom Ausstieg der „Gamsleckenwand“ rechtshaltend (Steigspuren) durch den Wald in Kürze zum Abstiegs-Wanderweg zu gelangen (für „Gehfaule“ oder bei Zeitmangel).



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