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Dachsteingebirge, Hunerkogel, 2687 m
Sky Walk-Klettersteig D/E
Blickt man vom "Sky Walk" - der neuen Aussichts-Plattform neben
der Bergstation Hunerkogel der Dachstein-Gletscherbahn - durch den eingebauten
Plexiglasboden in die Tiefe, wird man mit Sicherheit beeindruckt sein.
Noch eindrucksvoller ist es, wenn zum selben Zeitpunkt gerade ein paar
Extrem-Klettersteigler über den Anfang Juli 2006 fertiggestellten
"Sky Walk-Klettersteig" aufsteigen. Denn der neue Sportklettersteig
führt nahezu in Fallinie des "Sky Walk" unwahrscheinlich
exponiert und spektakulär direkt zur Bergstation und damit in unmittelbare
Publikumsnähe.
Es ist dem Initiator des Klettersteiges, Karl Höflehner von den Planai-Hochwurzen-Bahnen,
sowie dem mehrfach bewährten Erbauerteam, den Bergführen Hans
Prugger und Alex Seebacher aus der Ramsau, eine optimale Symbiose von
Touristenattraktion und "Superferrata" gelungen! Ca. 270 m Stahlseil
und etwa 60 Tritt-/Griffbolzen wurden in sehr anstrengender und teils
komplizierter (Schwer-)Arbeit verbaut.
Der neue "Sky Walk-Klettersteig" führt tatsächlich
"dem Himmel entgegen" und wird den anspruchsvollen und den Schwierigkeiten
gewachsenen Klettersteigfan mit Sicherheit begeistern.
Viel Armkraft, Mut und Erfahrung ist allerdings notwendig, um den neuen
Sportklettersteig bezwingen zu können und dabei auch Spaß zu
haben - also nichts für Gelegenheits-Klettersteiggeher oder gar Anfänger!
Mehrere Passagen erreichen - im Bereich des teilweise überhängenden
Pfeilers sogar in kurzen Abständen - den Klettersteig-Schwierigkeitsgad
D/E, also schon extrem schwierig.
Im Erstzustand war der Klettersteig sogar noch schwieriger (E), wurde
aber kurz darauf mit ein paar zusätzlichen Tritt-/Griffbolzen ein
wenig "entschärft".
Nach der langen Einstiegsquerung vom Hunerscharten-Steig geht's ordentlich
zur Sache, zum Rasten kommt man bei den anhaltenden Schwierigkeiten kaum.
Kraftausdauer ist in sehr hohem Maße erforderlich, eine Kurzfixierung
(kurze, zusätzliche Bandschlinge mit Klettersteig-Karabiner od. 1-2
Expressschlingen) zur Armentlastung sehr zu empfehlen. Kletterschuhe (ohne
Profil) od. spezielle Klettersteig-Schuhe (an der Schuhspitze profillos)
für bessere Reibung auf den Tritten sind von Vorteil.
Der Zustieg zum Einstieg ist ein Abstieg, und führt von der Bergstation
bergab zur Hunerscharte und dann über die Plattenrampe (A-B) des
obersten "Hunerscharten-Steiges" absteigend zur Abzweigung des
"Sky-Walk-Klettersteiges" (insgesamt 20 -25 Min.).
Es gibt zwar am Beginn der langen Einstiegsquerung einen kleinen Anseilplatz,
es wird aber empfohlen, das Klettersteigset bereits in der Hunerscharte
anzulegen.
Der neue "Sky Walk-Klettersteig" wird sicherlich eine große
Anziehungskraft auf extreme Ferratisten ausüben und reiht sich als
weitere Attraktion nahtlos im Reigen der großartigen Dachstein-Klettersteige
ein.
Schwierigkeit:
Extrem schwierig. Mehrere Passagen D/E und längere Abschnitte durchwegs
D, selten leichter. Im Mittelteil stellenweise extrem ausgesetzt und sehr
Kraft raubend.
Gesamtanforderung: extrem
Besondere Gefahren:
Steinschlaggefahr im gesamten Mittelteil durch vorausgehende Kletterer.
Vor allem im letzten Klettersteigabschnitt (Querung und Ausstiegsbereich)
auf loses Gestein achten und keinen Steinschlag auslösen!
Beste Jahreszeit: Juni - Oktober
Zeiten / Höhenunterschiede:
Zustieg: 25 Min. im Abstieg von der Bergstation, bzw.
Aufstieg über den "Hunerscharten-Steig" von der Talstation
(1,5 Std.)
Klettersteig: 1-2 Std. / 150 Hm (Kletterstrecke ca. 260
m)
Abstieg: keiner (Ausstieg bei der Bergstation) Zeitaufwand
gesamt: 1,5-2,5 Std.
Exposition: Südost bis Süd
Sicherungen: super; durchgehendes Stahlseil, einige Tritt-/Griffbolzen
Funfaktor: super
Gestein: Kalk
Flucht- / Abbruchmögl.: keine
Orientierung: einfach
Kinder / Jugendliche: ab 16 Jahren.
Ausrüstung: Klettersteigset, Helm, mittelfeste Bergschuhe
od.
Kletterschuhe, ev. zusätzliche Kurzfixierung zur Entlastung der Arme
bzw. zum Rasten.
Errichtung / Betreuung: Juli 2006 / Planai-Hochwurzenbahnen GmbH.,
Hans Prugger u. Alex Seebacher
Karten: ÖK 12, F&B WK 281, AV-Karte Nr. 14
Talort / Info: Schladming, 750 m bzw. Ramsau am Dachstein,
1135 m; TI:
03687-81833, www.ramsau.com, www.dachsteingletscher.at bzw. www.planai.at
Stützpunkte: Keiner notwendig. Im Bereich der Talstation
der Dachstein-Gletscherbahn einige Schutzhütten, Gasthöfe und
Hotels; Bergrestaurant Hunerkogel.
Ausgangspunkt: Bergstation Hunerkogel der Dachstein-Gletscherbahn,
2687 m (Tel.: 03687-81241; ab 19. Juni täglich von 7.50 bis 17.10
Uhr in Betrieb)
Anreise: Von Bischofshofen über Radstadt (von Westen)
bzw. von Liezen über Irdning und Gröbming (von Osten) auf der
B146
(Ennstal-Bundesstraße) im Ennstal nach Schladming und Auffahrt in
die Ramsau. Durch den Ort "Ramsau am Dachstein" in Richtung
Westen durchfahren und danach rechts Abzweigung der Mautstraße (mautfrei
bei Seilbahn-Benützung - Tickets aufheben!) zur "Dachstein-Gletscherbahn"
Auffahrt bis zur Talstation; großer Parkplatz.
Bahn / Bus: Bhf. Schladming. Von hier verkehrt eine Buslinie stündlich
in die Ramsau bzw. auch zur Talstation der Dachstein-Gletscherbahn (Endstelle).
Zustieg: 20-25 Min. Von der Bergstation Hunerkogel der
Dachstein-Gletscherbahn entweder ca. 50 Hm über den gesicherten Klettersteig
(B-C, rot markiert) östlich zur Materialseilbahn abklettern und weiter
abwärts in Kürze zur Hunerscharte, oder über den obersten
Schladminger Gletscher in einem Bogen von Norden zu Fuß absteigen
zur Hunerscharte (2602 m; 10 Min. ) Von der Hunerscharte über den
"Hunerscharten-Steig" die Plattenrampe südlich weiter abklettern
(gesichert, A-B) bis zur Abzweigung des "Sky Walk-Klettersteiges"
(dort wo sich der "Hunerscharten-Steig" am unteren Ende der
Plattenrampe nach links in Richtung Obere Schwadering wendet).
Routen- / Steigverlauf: In einer langen Querung (B bis
B/C; teilweise bereits ausgesetzt) unter die sehr steile SO-Wand (in die
Fallinie des "Sky Walk" der Bergstation). Entlang eines Risses
(D/E) und über die anschließende Steilwand (D, Griff-/Trittbolzen)
zur sehr exponierten Plattenrampe (D). Es folgt eine kurze "Verschnaufpause"
(C), dann über einen Plattenriss (D) zur Schlüsselpassage, dem
tw. überhängenden Pfeiler (mehrere Stellen D/E). Zwei kurze,
anstrengende Wandstufen (D) sind im Finale noch zu überwinden, ehe
man mit einer Querung (B, Stelle C/D) zum kurzen Ausstiegsgrat (Achtung
auf loses Gestein!) knapp unterhalb der Bergstation gelangt und sich von
den vielen Schaulustigen bestaunen lassen kann.
Tipp für Frühaufsteher und Kletterer, die Großes
vorhaben: Vom 29. Juni bis einschließlich 14. September
gibt es die sogenannten "Sonnenaufgangsfahrten". Dabei orientieren
sich die Seillbahnzeiten am Sonnenaufgang und die Seilbahnfahrten starten
ca. um 5.30 Uhr. Genaue Zeiten werden an der Kassa der Dachstein-Gletscherbahn
bekannt gegeben.
Tel.: 03687-22042-800.
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