Sanierung
von Kletterrouten
Aufgrund der kontroversiellen Diskussion über die Sanierung
von Kletterrouten im Großraum Wien – ausgelöst
durch die Veränderungen in den Routen „Blechmauernverschneidung“
und „Gaisbauer-Jug“ - hat Alfred Riedl im Namen
des Wiener und Niederösterreichischen Bergführerverbandes
zu einem Gespräch eingeladen. Dieser Einladung haben
sowohl Neuerschließer und Sanierer von Kletterrouten
als auch alpine Vereine (Sektion Austria, Alpenverein Edelweiss,
Sektion Österreichischer Gebirgsverein, Österreichischer
Touristenklub, Naturfreunde) Folge geleistet.
Im Rahmen der Diskussion wurde ein 6-Punkte Katalog
zum Thema „Routensanierung“ erstellt:
- Vor einer geplanten Sanierung sollte mit dem Erstbegeher
und/oder lokalen aktiven Gebietskennern Kontakt aufgenommen
werden.
- Der Charakter einer Kletterroute soll erhalten bleiben,
der Austausch von Material (Haken, usw.) durch qualitativ
besseres Material an gleicher Stelle ist erwünscht.
Altes, verrottetes Material soll entfernt werden.
- Bei den Routen mit alpinem Charakter (technische Kletterei,
vermehrt objektive Gefahren) soll die Sanierung so erfolgen,
dass der ursprüngliche Charakter und die ursprüngliche
Begehungsart erhalten bleiben.
- Die Rechte der Grundstückseigentümer sind zu
beachten. Die Sanierung soll so schonend als möglich
erfolgen.
- Die speziellen Eigenheiten unterschiedlicher Klettergebiete
und die Vielfalt der bestehenden Kletterrouten sollen erhalten
bleiben.
- Bei Neutourenerschließungen ist der Charakter und
der Platzbedarf von bestehenden Routen zu berücksichtigen.
Diese sechs Punkte wurden übereinstimmend mit allen
anwesenden alpinen Vereinen als Grundlage zur Sanierung bestehender
Kletterrouten angenommen und sollen bei Vergabe von Sanierungsmaterial
an die Erschließer/Sanierer weitergegeben werden. Es
wurde weiters festgehalten, dass vor allem der Zuwachs an
begeisterten Kletterern derartige Regeln notwendig machen,
um einer Übererschließung oder schnellen Änderung
bestehender Klettergebiete entgegen zu wirken.
Wichtig für alle Kletterer:
Übereinstimmend wurde festgehalten, dass die Routen „Blechmauernverschneidung“
und „Gaisbauer-Jug“ in Kooperation mit Gebietskennern
in den nächsten Wochen auf den Urzustand (= vor „Sanierung“
im Frühjahr 2007) zurückgebaut werden. An Stelle
der alten Haken werden die neuen Klebehaken belassen und sowohl
der Schrott als auch überzählige Klebehaken werden
entfernt. Zusätzlich wird in der Blechmauernverschneidung
die Abseilpiste (Ketten) entfernt. Unschöne Schneidestellen
werden mit Tubenzement ausgebessert.
mitwirkende Alpinwarte vom Wiener Alpenverein
Wolfgang Robien, Sektion Austria
Csaba Szépfalusi, Alpenverein Edelweiss
Rudi Melchert, Österreichischer Gebirgsverein
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